Sandra Hüller-Variationen vom 23. – 25. August 2024
Wer ist nicht fasziniert von Sandra Hüller, die spätestens seit dem Film „Toni Erdmann“ ihr Publikum weltweit begeistert. Mittlerweile hat sie viele der bedeutendsten Filmpreise gewonnen, ist für den Oscar nominiert und bezaubert ihr Publikum mit der Hingabe und Intensität ihres Spiels. In Interviews wird sie häufig „die Spielwütige“ genannt, was nur unvollkommen die Kompromisslosigkeit und Unbedingtheit ihrer Kunst beschreibt. Sie selbst findet „jede Vereinfachung des Lebens gefährlich“, und das merkt man ihren Rollen an, in denen sich Ehrlichkeit mit Eleganz paart. Gründe genug, sie in einem kleinen Festival mit drei außergewöhnlichen Filmen zu würdigen.
Sisi und ich ist ein Film von Frauke Finsterwalder, entstanden 2023. Er versteht sich als krasser Gegenentwurf zum Plüsch und der pompösen wie romantisierenden Darstellung des Klassikers. Aber Drehbuchautor Christian Kracht nimmt ernst, dass Sisi ein Popstar ihrer Zeit war, und übersetzt ihre Persönlichkeit in einen zeitgemäßen Kontext, der auch durch die Musik der 60er und 70er Jahre strukturiert wird. Der Zuschauer erlebt eine spröde Freundschafts- und Liebesgeschichte zwischen der Kaiserin Elisabeth von Österreich und ihrer Hofdame Irma, einer historischen Fiktion, die von Sandra Hüller verkörpert wird. Sisi nimmt Irma mit nach Korfu, wo man sich – fern von gesellschaftlichen Zwängen und Normen – unbefangener begegnen kann…