Sandra Hüller-Variationen vom 23. – 25. August 2024
Wer ist nicht fasziniert von Sandra Hüller, die spätestens seit dem Film „Toni Erdmann“ ihr Publikum weltweit begeistert. Mittlerweile hat sie viele der bedeutendsten Filmpreise gewonnen, ist für den Oscar nominiert und bezaubert ihr Publikum mit der Hingabe und Intensität ihres Spiels. In Interviews wird sie häufig „die Spielwütige“ genannt, was nur unvollkommen die Kompromisslosigkeit und Unbedingtheit ihrer Kunst beschreibt. Sie selbst findet „jede Vereinfachung des Lebens gefährlich“, und das merkt man ihren Rollen an, in denen sich Ehrlichkeit mit Eleganz paart. Gründe genug, sie in einem kleinen Festival mit drei außergewöhnlichen Filmen zu würdigen.
Der Film In den Gängen 2018 von Thomas Stuber basiert auf einer Kurzgeschichte von Clemens Meyer. In der Welt eines großen Supermarktes fächert sich das gesamte Lebensuniversum der dort arbeitenden Menschen auf. In seiner ruhigen Erzählweise und den liebevoll, fast zärtlich gezeichneten Figuren entsteht ein großartiges lyrisches Porträt. Strukturiert wird der Film durch seine Hauptfiguren mit ihren Verletzungen und Träumen, ihren Sehnsüchten und Kämpfen, die unter den blauen Kitteln nicht immer sichtbar sind. Sandra Hüller, Franz Rogowski und Peter Kurth spielen bravourös.