Gesetze und Verträge sollen das menschliche Zusammenleben regulieren und vereinfachen. Lange waren Commonspraktiken durch mündliche Überlieferung und Gewohnheitsrecht (englisch, common law) geregelt. Was bedeutet es, wenn solche Commoning-Regeln verschriftlicht werden, wie beispielsweise in der »Magna Carta« (1515) oder den »Zwölf Artikeln der Bauernschaft« (1525) geschehen?

Der Rechtsanwalt und Commonsforscher Johann Steudle berät und begleitet kooperative Wirtschaftsformen, darunter SoLaWis, und forscht nach Wegen, wie sich juristische Strukturen heute so nutzen lassen, dass sie Commoning anstelle von Einhegung befördern. Wie können rechtliche Vereinbarungen an Orten des Gemeinschaffens möglichst sinnvoll für Schnittstellenarbeit eingesetzt werden? Wie können Menschen so mit Boden umgehen, als wäre er ein Gemeingut? Inwiefern ist es dabei notwendig, ihre Beziehungen rechtlich abzusichern? Wie lässt sich verhindern, dass Commoning-Prozesse dadurch beeinträchtigt und die je eigenen Werte mit juristischen Strukturen verwechselt werden?

In einem durch diese und weitere Fragen geleiteten Impulsvortrag wird Johann Steudle praktische und theoretische Erkenntnisse aus seiner Arbeit teilen. Danach gibt es Raum, um diese Impulse durch Reflexion, Diskussion und Gespräch zu vertiefen. Im Anschluss gibt es auch diesmal wieder die Möglichkeit, den Gedankenaustausch im Foyer bei einem Getränk fortzuführen.

Die Vortragsreihe »Impulse für gutes Leben« findet von April bis Oktober 2024 etwa einmal monatlich in Kooperation mit Oya statt. Als Nächstes werden Dr. Friederike Habermann (5.9.) und Johannes Heimrath (10.10.) aus ihrer Theorie und Praxis erzählen.

Beginn ist jeweils um 19 Uhr, der Eintritt auf Spendenbasis.

Information und Kontakt

Telefon 0178-333 07 90